Mittwoch, 4. März 2009

Asakusa - Die Sache mit den Tempeln und Schreinen und der Homestay

Los ging es, ab nach Asakusa, in den altbekannten Schrein. Dummerweise stellte sich dort schnell heraus, dass es ein Tempel ist, als die Japaner die Kanji gesehen haben.
Ups.

Vorher durfte natürlich das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen, in dem Shinobu gar nicht wusste, wo er hin sollte und sich dann kurzerhand einfach vor die Menge geschmissen hat.

Hinten: Shu, Erik, Masaya, Momoko, Nami und Annika
Vorne: Shinobu

Und da es erstmal voll war, mussten wir uns zum Tempel vorkämpfen. Chii, unsere Leader(in) meinte, dass wir, wenn wir was essen wollen, einfach nur "tabetai!" (=Will ich essen!) rufen und losstürmen sollen. Das hab ich dann auch gleich mal getan, denn es kamen mir immer mehr Leute mit sowas lecker aussehendem aufm Spieß entgegen. Und als ich das gefunden hab, war ich fixer da, als man gucken konnte. Was ich da gegessen ha, weiß ich nicht, es war süß, etwas festere Konsistenz und ich glaub, es hatte was mit Bohnenpaste drumherum. War trotzdem lecker.

Durchgefressen zum Ersten kamen wir dann am Tempel an, in dem unser Japaner erstmal beteten. Wir Deutschen haben uns dezent zurückgehalten. Andere Religion, die wir nicht haben (auch wenn der Buddhismus friedfertig ist und andere Religionen neben sich akzeptiert) und so. Shinobu hat dann erstmal beinahe ungläubig festgestellt, dass die meisten Japaner allgemein falsch am Tempel beteten. Nur zum Vergleich: Beim Shinto klatscht man und verbeugt man sich zweimal, beim Buddhismus einmal.
Scheinbar wussten nicht nur wir das bis vor 2 Wochen nicht...

Um dem großen Tempelgebäude herum war ein Garten und ein Buddha (dessen Schuhe auch wieder irgendwo rumhingen - oder waren das die des Vaters? Die waren zu groß für den Kleinen) und ein Schreihals. Dieser Schreihals war nicht etwa 3 Jahre und hatte keinen Bock, sondern wohl eher um die 19 und hatte einen LILA Pulli an (will haben) und rezitierte irgendwas, was wir sehr amüsant fanden, aber nicht verstanden. Es klärte sich auf, dass der verrückte Vogel ein Theatermensch war.

Das machte einige von uns wieder mal hungrig (mich!) und wir zogen los, damit klein Shu auch wieder was in ihren noch fast leeren Magen bekommen sollte.
Schnell wurden wir fündig, denn es schien auch in Japan vertraute Dinge (in komischen Schriftzeichen) zu geben. Auf einem Stand, die rund um den Tempel aufgebaut waren, stand "Frankfurter" drauf. Das musste ich doch mal auskundschaften!
Also wurde fix eine Frankfurter gekauft, sehr zur Erheiterung von Nami, die sich erstmal wegschmiss vor Lachen und danach mal beißen wollte.
Aber mal ehrlich, sieht doch auch lecker aus, so eine Frankfurter am Spieß, oder?









Damit wir dann auch mal so richtig was in den Magen bekamen, gingen wir auf Mittagessensuche (und fanden davor noch leckere Crepes oder wie Erik leckere Oktopus-Fangarme im Teigmantel, die wir dann genüsslich verputzten. Mehr oder weniger alle.)
Ist doch sehr appetitlich, son noch halb lebender Arm.
Der letzte wurde dann auch mit einem bissigen Kommentar von Erik verspeißt. "Der letzte Oktopuarm ist nun aber arm dran!" *haps*
Oh Mann... ¬.¬
Einem Japaner diesen Wortwitz zu erklären ist übrigens unmöglich. Nicht dass Shinobu es nicht verstehen würde... obwohl, doch, aber das liegt eher an der Sprachbarriere als an seinem Verstand, der ist nämlich gut.

Alsbald fanden wir auch was Leckeres:
Okonomiyaki!
Was ist das denn nun eigentlich, wird sich der nicht Japankundige sogleich fragen.
Ganz einfach: Gemüsepfannkuchen, ab und an auch mit Fleisch. Zusammengehalten von Ei, gebraten auf einer im Tisch eingebauten Herdplatte. Abenteuerlich und lecker.











Ich saß mit Nami (unschwer zu erkennen), Masaya und Momoko am Tisch. Das war eine Feier, wir konnten nur knien, das war alles sehr traditionell, und uns schliefen ziemlich schnell die Füße ein.
Dieses Problem erkannten zumindest Nami und ich erst etwas später, denn erstmal sahen wir uns mit einer Karte konfrontiert, auf der wir prima die Preise lesen, aber nicht das dazugehörige Gericht entziffern konnten. Gut, dass wir Hilfe hatten! Danke euch beiden :D
Die Namen der Gerichte haben uns nun auch nicht so weitergeholfen, aber fachkundiges Personal bestellte einfach auf unseren Wunsch hin das, was die Dinge nicht enthielt, die wir nicht mochten.

Wie macht man eigentlich Okonomiyaki auf dieser Herdplatte?
Eine Bedienung bringt eine Schale mit... sagen wir, allerlei. Fleisch wird als erstes gebraten, dann kommt das Gemüse dazu (Weißkohl, Sprossen, Bambus, etc) und zum Schluss wird ein Kreis gebildet, in der die Eiersoße noch reinsoll. Wenn mans gut kann, bleibt alles da drin, wenn nicht, gibt es Dammbruch und die ganze Suppe landet auf der Bratfläche...
Fleischloses Okonomiyaki wird einfach nur draufgelegt als Fladen, fertig.
Und bevor jemand fragt: Ja, ich habs gegessen, ja, ich habs gemocht.
Ich revidiere hier grade meine Essgewohnheiten (=mein Leben).

Die Route ging dann mit vollen Magen erstmal weiter per Wasserbus zu einem Garten mit Namen Hamarikyu.
Leider fing es an zu regnen und es wurde noch kälter, aber wir sind ja wettererprobt und machten das beste draus. Kalt war es trotzem...

Erik und sein Fotomotiv, er wurde im Laufe des Tages von Shinobu liebevoll als "Spielekind" bezeichnet, wofür ich einen strafenden Blick von Erik erhielt: "Was hast du ihm denn da wieder beigebracht?" Tüdelü~~
Is doch aber wahr, Erik ;P

In dem Park war dann auch ein Berg mit dem Namen "Berg Hinokuchi". Erik und Nami checkten gleich mal ab, ob sie ihn erklimmen können oder ob er zu hoch ist. Erik war da eher frohen Mutes, während Nami noch das Ende des riesigen Berges suchte...





Danach ging es zu Narumi, unser Homestay fing an.
Wir stellten fest: Als erstes gab es eine freudige Begrüßung von allen, vor allem vom Familienhund Sara(-chan), ein schwarzer Golden Retriever, total lieb und treu(doof)! Ich liebte diesen Hund!
Kaum danach gab es Essen (mal wieder), wo wir gut zulangten, auch wenn wir manchmal nicht so genau wussten, was das so alles war. Zum Beispiel etwas Graues mit schwarzen Punkten, dreieckig und Gallert-artig. Interessant. Lecker. Im Magen gelandet und überlebt. Kann man gut essen.

Wir wurden natürlich ausgefragt, woher wir kamen und was wir so machen, wo Halle überhaupt ist und wie lange wir Japanisch lernen. In diesen Fragen sind wir langsam ziemlich gut!
Narumi, ihre Mum, ich und natürlich Sara(-chan)

Narumis Familie ist aber auch total nett gewesen!
Ihre Familien bestand aus Eltern und kleinen 11-Jährigen Bruder (A-kun) und dem Familienhund Sara(-chan) und natürlich Narumi.
Abends zockten wir noch eine Weile Playsi (der kleine Bruder saß schweigend daneben am Game Boy - was soll er auch mit zwei so komischen alten Tanten wie Nami und mir reden, die so einfach mal auftauchen und mitessen und nur gebrochen Japanisch können? Der Arme!)

Und dann haben wir ein richitges japanisches Bad genommen!
Eine Erfahrung für sich.
Zuerst wäscht man sich VOR der Wanne in aller Ruhe auf einem kleinen Schemel mit einem Lappen und Seife. Hat man seine Hautfarbe auf flauschig weiß gewechselt, wird abgeduscht. Dann die Haare. Sind auch die sauber, hopst man in die 42°C warme Wanne und entspannt - NACHDEM man "heiß" gequiekt hat.
10 Minuten später hüpft man wieder raus, macht das, was man nach dem Baden so tut und duscht den Badboden und Schemel nochmal ab.
Da ich gehört habe, dass Japaner das so auch in (deutschen) Hotels machen, tun mir die Putzfrauen leid *lach*
Aber es ist toll!

Danach spielten wir alle noch bis tief in die Nacht internationale Spiele: MaoMao, Schwarzer Peter und ein (englisches!!) Assoziationsspiel.
Vorher wurden noch zwei Futons zur Liegewiese ausgebreitet. Man kann erstaunlich gut drauf schlafen, wenn es auch am Anfang etwas ungewohnt hart war.
Da wir am nächsten Tag Bowlen mit Keishiro gehen wollten (und dafür um 7 aufstehen), gingen wir um 2 auch schon schlafen.

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