Sonntag, 6. September 2009

Bis 9.9.: Die letzten Tage bei Mariko T_T

Am 5 . September sind wir (Mariko udn ich, Alex aus Halle, Franzi, die am 6. wieder nach Deutschland fliegt, Shino, Marikos beste Freundin, Ayumi, die ein Jahr in Halle studiert hat, und Florian udn Andre, zwei Deutsche, die wir in der Reitaku-Uni getroffen haben) nach Roppongi gefahren und haben dort "einen drauf gemacht".



Naja, okay, wir haben ein Oktoberfest besucht.
Genau, ein deutsches Oktoberfest in Japan. Oder wie Alex (Halle Uni) es so treffend beschrieben hat, nachdem sie etwas zu Essen bestellt hat:
"Ich bin als Deutsche in Japan auf einem Oktoberfest in Tokyo und bestelle auf Japanisch deutsches Essen."

Alex kauft sich überteuertes, deutsches Essen mit Ayumi.

Das war in etwa das Gefühl, das wir dort hatten. Als auf einer kleinen Bühne einige Japaner in Dirndl und Lederhosen anfingen, ein deutsches Lied zu singen und zu Jodeln, schauten wir nicht minder schlecht aus der Wäsche. Sowas erlebt man nicht alle Tage, deswegen ist es auch nicht schlecht, mal was Deutsches in Japan zu machen. Naja, eher etwas "was die Japaner denken" Deutsches. Und wir mussten Franzi ja auch langsam wieder auf etwas Deutsches einstimmen.
Der Weg von Yotsukaidou (neben Chiba, dort wohnt Mariko) ist ziemlich lang. Fast 90 Minuten kurvten wir in mit den Bahnen hin und her (und auf dem Rückweg stiegen wir prompt eine Haltestelle zu früh aus und wunderten uns, wo die Anschlusslinie denn ist).

Dann war es aber sehr leicht zu finden - immer der Nase nach! Und der Trupp bestehend aus 5 Deutschen und 3 Japanerinnen setzte sich in Bewegung. Ich denke, das war schon lustig anzusehen.
Hinten: Shino, Franzi, verdeckt: Namen vergessen T_T (reitaku), Florian (Reitaku)
Vorne l.n.r.: Alex (Halle), Mariko, Ange

Als wir auf den "Wiesn" ankamen, sahen wir ein grosses Zelt mit sowas wie Bierbänken und vielen Japanern mit Halbliterkrügen Bier und einige Futter-Buden. So 4 oder 5 oder so. Wir haben uns erstmal gesetzt und dann wollte ich was Deutsches in Japan essen oder deutsches Bier trinken. Nachdem ich die Preise geshen hab, hab ich den Gedanken wieder verworfen.

V.l.n.r.: Alex, Florian, Mariko, Shino, Franzi

Auf dem Oktoberfest haben auch einige Freunde udn Kommilitonen von Mariko gearbeitet, zum Beisoiel Ryoichi, den ich auch kannte, weil er ein Jahr in Halle war. Er war ein Wurstverkäufer und das allein war irgendwie schon lustig anzusehen *lach*
Später haben wir ein bisschen Bier geschenkt bekommen (von wem sag ich nicht, das ist ein Geheimnis ^_~) und damit war eigentlich schon für das wichtigste gesorgt.



Gegen halb 7 verabschiedeten wir uns von dem "deutschen" Oktoberfest und ich darf mich damit rühmen, laut Alex von einem Fotografen mehrmals fotografiert und einmal in Grossaufnahme in seinem Fotoalbum zu sein. Vielleicht war er auch Reporter. Ich weiss es nicht, denn ich Nuss habs natürlich wieder nicht geblickt *lach*

V.l.n.r.: Mariko, ^_^, Shino

Dabei hat Franzi doch lange blonde Haare und das auch noch Original!


Am Abend sind wir dann in Chiba mit einigen Familienmitgleidern Marikos (Bruder von Papa udn dessen Frau, 2 Cousinen, eine mit ihrem Mann, Oma, Mama) chinesisch Essen gegangen. Das ist ein wenig anders als bei uns beim Chinesen. Vielleicht auch wieder ein wenig typisch Japanisch wieder.
Jeder bestellt sich etwas zu Essen. Das kommt dann in die Mitte des Tisches auf eine Drehplatte. Die kann man nicht umsonst drehen, denn jeder hat vor sich eine kleine Schale (und sein Trinken), in die er sich von den Tellern auf der grossen Drehscheibe etwas nimmt. Aber nicht wie in Deutschland alles auf einmal, sondern erst von dem einen Teller, das isst man dann auf, dann von einem anderen. Aufessen und so weiter. Ziemlich spassig!

Auch hier war Marikos Familie wieder sehr nett. Und sie haben mir Fragen gestellt und ich habe geantwortet und so weiter. Manchmal war es doch schwer, aber Kaori, eine von Marikos Cousinen, hat genau die richtigen Wörter gewählt, sodass ich sie gut verstanden habe. Mann, war ich stolz! Das kann ich schon sagen *lach*
Zum Schluss gab es nochmal das obligatorische Gruppenfoto und dann wurden wir alle verabschiedet. Marikos Familie auf Japanisch - ich auf Englisch. Wie immer.

Marikos Familie beim Chinesen. Namen konnte ich mir nicht alle merken. Hinten links Marikos Papa, Mariko, ^_^, ganz rechts unten: Marikos Mama. Rest: Onkel, Tanten, Cousinen, Oma.

Für nutzloses Hintergrundwissen aus meinem Alien-Leben hier: Bisher wurd ich immer, wenn ich Abends draussen untergwes war, von irgend einem Japaner auf Englisch angesprochen.
Hitlist der Saetze:

Do you want to drink?
How old are you?
Thank you!
Alles waren Männer im Alter meiner Eltern und... ich glaube, die waren auch alle angetrunken. Ach, sicherlich waren sie das!

Dann sind wir noch kurz zu einer Cousine nach Hause gefahren (allesamt) und haben dort ein Mitbringsel abgeliefert. Ein weiteres japanisches Haus von innen. Die sind wirklich alle kleiner als bei uns in Deutschland und haben viel mehr Zimmer als bei uns. Und die Türen sind kleiner. Mein Paps (1.75) kommt da noch durch, aber viel grösser sollte man nicht sein. Bei mir schauen sie ja auch schon nciht schlecht bei dem Abstand etwas mehr als eine Hand breit.
Was ich noch lernen muss: Welche Flosekeln man sagt, wenn man was macht.
Kleiner Auszug zur Verdeutlichung:
Ich komme "nach Hause" (also zu Mariko): Tadaima (=Ich bin wieder zu Hause, bzw: Ich bin da)
Antwort: Okaeri (Willkommen zurueck)
Eintritt bei Marikos Cousinen (=nicht mein eigenes Haus): Ojamashimasu (=Entschuldigen Sie die Stoerung)
Fragt man mich, ob ich was trinken moechte und ich lehne ab, sag ich nicht "iie" (=nein), sondern "daijoubu" (=es geht schon oder ist okay).
Das hab ich zwar alles schonmal irgendwie gesagt bekommen, aber da es noch mehr gibt, ist das in Deutschland mit dem deutschen Hintergrund eher verwirrend denn aufklärend.


Am 6. September haben wir am Morgen (nachdem wir zum wiederholten Male verschlafen haben und uns diesmal aber beeilen mussten - Wochende ist ja sonst vorbei!) alle restlichen Mitbringsel von Mariko an die Verwandtschaft übergeben und erstmal übersetzt, was das alles ist udn wie die Fertigsuppe denn geht.

Dabei kam ich mir ein bisschen wie eine lebende Attraktion vor. Und alle waren erstaunt, dass ich Japanisch lerne. Aber es gab niemanden, der glaubte, ich verstehe ihn nicht (anders als einem die Vorurteile weissmachen wollen), einige haben mir sogar einige Fragen gestellt. Die hab ich dann wirklich nicht verstanden, weil sie meistens sehr höflich waren udn ich diese Art der höflichen Sprache noch nicht so gut kann... Bitte etwas unhöflicher! >_< ^_^ und Marikos Cousine, deren Schwester grade ein Jahr in Kanada ist

Am Abend bekam ich noch Kinderbilder von Ryousuke und Mariko zu sehen. Das war einfach zu süß und da man das nicht in Worte fassen kann, gibt es hier ein Bild (mit freundlicher Genehmigung von Mariko und Co.).

Endsüß: Ryousuke (5) und Mariko (3)

Am 7. September haben wir Mahalo besucht, Marikos Cousine mit dem hawaianischen Namen. Er bedeutet Danke, denn die Famile reist gerne nach Hawaii und kam auch grade erst wieder aus dem Urlaub zurück, in dem die Kleine glatt einen Kilo zugenommen haben soll.

Begrüßt wurden wir von einem niedlichen kleinen Mädchen, das aus der Tür gehüpft kam und dann ziemlich schüchtern war. Auf dem Kopf trug sie ein kleines Prinzessinendiadem und ein lila Rock baumelte um ihrer Hüfte - ein Geschenk von Mariko aus Deutschland.

Bei Mahalo, v.l.n.r, vorne: Mama, ^_^, Mahalo, Mariko.
Hinten: Junko und Ryousuke

Dann wurden die Geschenke verteilt, meins war auch dabei. Übrigens das einzige ganz in Deutscher Manier in Geschenkpapier eingewickelt. Die kleine fragte dann auch mit einem Stupser von Seiten der Mama brav, ob sie es öffnen dürfe. Übrigens der erste Satz an mich. Die deutsche Begrüßung und Vorstellung, die Mama, die in der Uni mal Deutsch gelernt hat, ihr beigebracht hat, kam ihr einfach nicht über die Lippen. Nur grooooße Augen und Staunen.
Tja, ein blonder, weißer Mensch macht Eindruck *lach*

Die CD wurde dann auch sogleich eingelegt, Ryousuke und Junko spielten mit Mahalo mit allem, was ihr Spielzimmer zu bieten hatte (auch mit dem Zauberstab!).
Um das Haus genauer zu beschreiben: Es ist modern, aber es gibt immer noch traditionelle Merkmale. So wurde das Tatami-Zimmer mit den bewegbaren Papierwänden in die wohnküche integriert, und als der Besuch kam, war es offen. Dieses Tatamizimmer fungierte gleichzeitig als Spielzimmer für die Kleine mit lauter Kisten, in dem ihr Spielzeug war.

Man merkt, dass Ryousuke mal Kindergärtner werden wollte, oder?

Übrigens, ich hab dort zum ersten Mal richtig japanisches Mochi gegessen. Allerdings mochte ich die Konsistenz nicht sooo gerne, sorry an die japanische Süßigkeit *verbeug*

Am Abend ging es dann zum Okonomiyaki und Monjayaki Essen. Das sind Gemüsepfannkuchen und falls sich jetzt jemand denkt, ich bin dort verhungert, der irrt sich, denn es war mein Wunsch *lach*
Man mischt nicht nur Salat, sondern auch eine Soße zusammen mit diversen Zutaten (auch Fleisch oder eben auch nicht, Krabben oder nicht, wie man will, ist ziemlich frei) udn brät das dann an. Beim Okonomiyaki alles zusammen zu einem Pfannkuchen und dann teilt man es für alle Anwesenden auf (hier kommt wieder das japanische Prinzip des "Alle-essen-von-jedem-etwas" zum Vorschein). Beim Monjayaki brät man zuerst die festen Zutaten an, dann formt man einen Kreis und gießt die Soße hinein. Hat man gut gearbeitet, tritt nichts aus.
Einen längeren Eintrag dazu liest man jedoch schon in einem Eintrag aus meinem Kurztrip nach Japan, deswegen wird auf eine längere Erklärung hier verzichtet.

Ryousuke war übrigens der Chefkoch, Mama, Papa udn Oma schauten nur zu. Ich natürlich auch. Mariko griff ab udn an mal ein, ansonsten war Chef Ryousuke zuständig.
Einmal durfte ich Okonomiyaki-Fladen wenden und war stolz wie Oskar, als es klappte! Juchu!

Kurz vorm Okonomiyaki machen. Der Inhaber (?) machte das Foto.

Unsere heimelige Feier wurde leider von einer monsrösen Kakerlake (in Marikos Augen) unterbrochen, die es sich überlegte, eine Abkürzung zum Essen über ihren Arm zu nehmen. das war aber dumm, denn da das Vieh echt eklig war, schubste Mariko es lautstark on ihrem Arm, sodass es nur so über die heiße, ölige Platte flutsche, auf dem Rücken liegen blieb und... starb... Während Mariko sich an meinem Arm festhiel (naja, nicht ganz, aber fast) und ich sie mit den Worten "Keine Angst, das ist heiß, sie stirbt gleich, sie stirbt gleich" zu beruhigen versuchte, griff der Besitzer (?) des Restaurants beherzt mit einem Taschentuch ein udn entfernte es.
Wir durften uns auf den Schrecken natürlich umsetzen und bekamen einmal Essen gratis - natürlich mit tausenden Entschuldigungen. Unser neues Zimmer war übrigens für mich cooler, für Marikos Oma, die mit ihren 80 Jahren schon Probleme mit ihren Gelenken hat, leider nicht so...

Nach dem Umzug: Ein (hoffentlich) kakerlakenfreies Plätzchen.

Am Abend nach der Rückkehr gabs dann deutschen Pudding, der aber - trotz dem ich mehr Löffel Zucker hineingetan habe als draufsteht (doppelt so viel) - den Japanern immer noch nicht süß genug war xD Das zeigt, wie hoch der Zuckergehalt in vielen Speisen ist. Oder anderer Süßstoffe, denn einiges ist meiner Meinung nach doch arg künstlich.
In diesem Sinne: Finger weg von Fanta Grape oder sonstigen Grape-Produnkten! Auch wenn Alex mir da wohl widersprechen würde *lach*

Beim Pudding machen (Erdbeer und Vanillie)

Ryousuke hat sich zuvor mit den Worten "Ich leg mich mal hin" auf das Sofa gelegt und schlief dann so fest, dass ihn wohl nicht mal mehr ein Erdbeben oder eine Bombe direkt neben seinem Kopf hochbekommen hätte. Wir haben es versucht, aber keine Chance. Japaner haben echt einen gesunden Schlaf.

Mariko fand meinen Kommentar so lustig: Der schläft wie ein Toter!

Am 8. September gings shoppen mit Ayumi "Ange", Fukumi, Mariko und Yuka, die für Chiaki, die am 13 Geburtstag hat, ein Geschenk kaufen wollten. Und Chiaki mag Hello Kitty - wie ich! Und dann haben wir im "Lala Point", ein riesen, riesen, RIESEN Kaufhauskomplex mit unzähligen Geschäften und Restaurants ein Hello Kitty Geschäft aufgesucht. Dort wurden sie dann auch fündig. Und ich auch. Ein Kalender musste sein - als ob ich noch nicht genügend Hello Kitty Dinge hätte!


Und es wurde Pruikura gemacht. Das durfe natürlich nicht fehlen. ^^

Yuka übernachtete, da wir alle am nächsten Tag einen total geschafften, blassen, fertig aussehenden Chris am Flughafen abholen wollten. (Hihi)
Shino kam auch noch zu Besuch, um mich zu verabschieden, wie ich das verstanden habe (danke!!!) und schrieb mir dann im Laufe des Abends ihre Kontaktdaten (bestehend aus Name, Handynr. udn Handymail) auf, mit der Bitte, mich unbedingt zu melden, wenn ich eins habe. Das wird natürlich sofort gemacht ^^y

Und dann bog Ryousuke auf einmal um die Ecke, stellte eine hübsche Geschenk-Tüte mit dem Sticker "especially for you" auf den Tisch und ich war baff. Durfte es aufmachen und zauberte - eine große Hello Kitty Tasse hervor! Oh, hab ich mich gefreut!! Vor allem da sie mit Erdbeeren bestückt war, Hello Kitty und Erdbeeren, genau das richtige *lach*

Und das war auch noch nicht alles, denn Marikos Mama überreichte mir ein Paket. Da war ich dann verwirrt. Paket? Sowas Großes? Für mich?!
Als ich es aufmachte, entdeckte ich alles Lebensnotwendige für meine Wohnung: Messer, Gabel und Löffel, Essen, Teller, Geschirrtuch, Spüli, Schwämme... und eine selbstgemachte Stäbchen-Tasche. Die nutzt man zB für Lunch das man irgendwo mit hinnimmt ^^ Und von Papa hab ich noch eine Taschenlampe bekommen. Die ist wichtig bei Erdbeben, wenn der Strom ausfällt und sollte sich in jedem japanischen Haushalt befinden. ^^

Damit neigte sich dann auch meine Zeit bei Mariko dem Ende zu und ich wurde ein wenig wehmütg, als wir alle drei (Mariko, Yuka und ich) im Tatamizimmer auf unseren Futons lagen. Ich will auf jeden Fall wiederkommen, denn in Marikos Famielie ist so nett, die kann man nur lieb haben ^__^


Purikura
Hinten, v.l.n.r.: Ange, Fukumi

Vorne: Mariko, ^_^, Yuka


3 Kommentare:

  1. Da wurde ich aber oft zitiert ;D Weiter so, Alex'sche Weisheiten (Fanta Grape ist super!!) für die Welt :)
    Dein Aufenthalt bei Mariko klingt wirklich super, es ist sicher total schön sowas mal zu erleben. Es freut mich für dich!!

    Schon Pläne für's Karaoke? ^^~

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  2. Meine Güte - soviel zu kommentieren. xD

    Als das mit der Kakerlake war sicherlich ein Schreckmoment. Da springt die Knusperbeilage gleich persönlich auf die Platte. *wärks*
    Wenigsten gab's als Entschädigung einen Nachschlag.

    Soweit von mir.
    Liebe Grüße ^^

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  3. Cool, Essen gratis! Nett, dass die Viecher bei dir gleich in den Tod springen!

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